Wie gelingt die Knöllchenbildung?

Leguminosen können in Symbiose mit Bakterien Stickstoff direkt aus der Luft aufnehmen. Zur optimalen Knöllchenbildung sind zur Aussaat eine Millionen LEBENDE Rhizobakterien je Saatkorn erforderlich.
Wie gelingt das?

Produktqualität. Nur erprobte Mittel verwenden!

  • Es sind immer noch Mittel am Markt, die schlecht oder gar nicht funktionieren
  • Bei Soja gibt es ein Glück gute amtliche Versuchsergebnisse (zum Beispiel vom LTZ)
  • Bei den anderen Kulturarten muss man sich auf die Erfahrungen aus der Praxis verlassen
  • LegumeFix und LiquiFix schneiden in den Versuchen wie auch in der Praxis seit Jahren sehr gut ab
  • MHD beachten. Im Landhandel sind Impfmittel eine unbedeutende Nische; gelegentlich kommen unbemerkt alte Gebinde in den Verkehr

Sorgfalt. Folgendes mögen Rhizobakterien NICHT:

  • Hitze und Frost
  • Direkte Sonneneinstrahlung
  • Bakterizide (chlorhaltiges Wasser, bestimmte Beizmittel)
  • Druck über 2 Bar
  • Fremdkeime: Angebrochene Gebinde im Kühlschrank lagern und rasch verbrauchen. Geimpftes Saatgut zeitnah aussäen
  • Austrocknung: Offene Torfgebinde gut verschießen. Durch Ablagetiefe und Rückverdichtung feuchten Saathorizont sicherstellen

Aufbringung. So gelingt die GLEICHMÄßIGE Impfung des Saatguts:

  • Impfmittel sachte nach und nach in das Saatgut einmischen
  • Kleinmengen von Hand im Eimer/Speisfass mischen
  • Für Großmengen empfehle ich folgende Verfahren:

Bewährte Impf-Techniken

Mit etwas Muße und Sorgfalt ist die Saatgut-Impfung einfach.
Besonders Soja-Saatgut ist empfindlich, daher:

  • Fallhöhen/harten Aufprall vermeiden
  • Mischmaschinen langsam und nicht länger als nötig laufen lassen
  • Genügend Abstand zwischen Paddel und Wand im Mischer sicherstellen
  • Nur geeignete, schonende Förderschnecken verwenden

Trocken-Impfung (LegumeFix, HiStick)

Durch leichtes Anfeuchten des Saatguts haftet das Torfpulver besser. Deshalb:

  • Das Saatgut gleichmäßig mit 2 ml/kg Wasser mischen
  • Den Torf Stück für Stück beigeben und mischen, bis alle Samen gleichmäßig braun gefärbt sind
  • Binnen 24 Stunden säen
  • Bei pneumatischer Sähtechnik hat sich die Beigabe von Zuckerwasser (Limonade, Apfelsaft o.ä.) statt Wasser zur besseren Haftung bewährt

Bei großen Flächen kann der Torf über den Granulatstreuer direkt in die Saatreihe gegeben werden. Sprechen Sie mich gerne an wenn dies für Sie interessant ist.

Flüssig-Impfung (LiquiFix, Signum, MasterFix, Rhizoliq, Turbosoy, RhizoFix u.a.)

Klassische Aufbringung im (Beton-) Mischer

  • Mischer mit Saatgut LANGSAM laufen lassen
  • Flüssigkeit nach und nach beigeben
  • Stoppen, sobald alle Samen gleichmäßig benetzt sind
  • Die Feuchtigkeit zieht rasch ein. Bei LiquiFix kann ohne Risiko von Verklumpungen direkt gesät werden.

Impfung mit der Sprühpistole - super einfach und effizient

  • Saatgut mit zwei Gabelstaplern von Bigbag zu Bigbag laufen lassen. Durchflussmenge am Auslauf der Bigbags per Hand drosseln
  • Mit einer einfachen Kompressor-Sprühpistole (25 € im Baumarkt) die Flüssigkeit senkrecht in das fallende Saatgut im unteren Bigbag einsprühen
  • WICHTIG: Erst nach 3-4 Umläufen ist eine wirklich gute Verteilung gewährleistet
  • WICHTIG: Den Druck am Kompressor und an der Düse so gering wie möglich, so hoch wie nötig einstellen. Maximal 2 Bar.

Klingt kompliziert, ist aber einfach. In 15 Minuten ist ein ganzer Bigbag Saatgut gleichmäßig, KORNSCHONEND und ohne extra Mischmaschine etc. geimpft. Eine detaillierte Anleitung finden Sie hier.

Impfung per Düse direkt in die Saatreihe - DAS Verfahren für sehr große Flächen

Dieses Verfahren erfordert eine Investition in Fronttank, Dosiereinheit und Düsen, dürfte sich aber im großflächigen Anbau durchsetzen:

  • Je nach Technik 50-150 Liter Wasser pro Hektar in den Fronttank geben
  • LiquiFix unmittelbar vor Saatbeginn untermischen
  • Die Mischung wird parallel zur Saat direkt in die Saatreihe gesprüht
  • WICHTIG: Auch hier darf der Druck auf dem System nicht über 2 Bar sein

Welche Hülsenfrüchte müssen geimpft werden?

Bei manchen Arten zeigt die Impfung fast immer einen deutlichen Effekt, bei anderen nur selten. Nach langjähriger Anbaupause ist die Impfung meißtens lohnend, im wiederholten Anbau kommt es drauf an. Die Rhizobien überdauern auf unterschiedlichen Standorten sehr unterschiedlich gut im Boden (pH-Wert, Humusgehalt etc.):

Soja und Kichererbse

Bei diesen "Neuen" Kulturarten ist eine Impfung im Erstanbau zwingend und auch nach mehreren Anbauzyklen noch dringend empfohlen.

Lupine und Luzerne

Bei diesen beiden Arten wird die Impfung im Erstanbau und nach längerer Anbaupause dringend empfohlen. Viele Praktiker berichten auch nach wiederholtem Anbau von deutlichen Effekten der Impfung, auf anderen Standorten ist dann kein Effekt mehr sichtbar.

Erbse/Platterbse und Ackerbohne/Linse/Wicke

Diese Arten gehen alle mit derselben bzw. mit nah verwandten Rhizobien-Arten in Symbiose (Rhizobacterium leguminosarum spp). Durch die bei uns seit jeher große Verbreitung dieser Artengruppe als Kultur- wie auch als Beikrautpflanze sind die Rhizobien in der Regel gut etabliert. Auf manchen Standorten bringt eine Impfung dennoch einen Effekt. Ein Versuch kann hier Aufschluss geben.


Der Sojaförderring bietet weitere Infos zur Impfung von Sojabohnen.

Hier beschreibe ich im Detail, wie die biologische Stickstoffbindung eigentlich funktioniert.

Rufen Sie mich gerne an, um speziellere Fragen zum Thema zu besprechen.

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